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Publikation

Poetik der Oberfläche
Die deutschsprachige Popliteratur der 1990er Jahre

Herausgegeben von Olaf Grabienski,
Till Huber und Jan-Noël Thon

Berlin u.a.: de Gruyter, 2011

ISBN 978-3-11-023764-1

Der Sammelband widmet sich der Geschichte und Gegenwart deutschsprachiger Popliteratur; Bezügen zwischen Popliteratur und Popkultur im Kontext von Dandyismus, Camp-Ästhetik, Gender-Forschung und Popmusik; dem Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Konzepten von Autorschaft und Formen auktorialer Selbstinszenierung sowie - mit einem besonderen Schwerpunkt - den Romanen Christian Krachts als dem wohl einflussreichsten und vielgestaltigsten unter den 'Kiwi-Popliteraten'.

Sascha Seiler

"Mein System kennt keine Grenzen". Ein Überblick über zeitgenössische deutsche Songlyrik

Abstract

Sascha Seiler spannt in seiner Bestandsaufnahme deutschsprachiger Songlyrik einen Bogen von der Literatur der 1960er Jahre, in der Popmusik als Gegenstand - etwa in Form einer kompetenten Thematisierung von Songtexten - noch kaum eine Rolle spielt, bis zur jüngeren Vergangenheit vor allem der 90er Jahre. In diesem Jahrzehnt verstärken sich die Bezüge zwischen Popmusik und Literatur; es zieht gewissermaßen ein 'literarisches Bewusstsein' in die deutschsprachige Popmusik ein: So lässt sich beispielsweise im Rahmen der in Tristesse Royale als Ausgeburt des Ironischen kritisierten Hamburger Schule eine Umorientierung in Bezug auf den Gebrauch der deutschen Sprache in der Popmusik beobachten: Die Lyrics werden zunehmend 'literarisiert'. Während Seiler zwar auch die intertextuellen Bezugsrahmen von Bands wie Tocotronic diskutiert, beschäftigt ihn vor allem die Kategorisierung von Interpreten und Bands, deren spezifischer Ästhetik und gegenseitiger Beeinflussung er sich im Detail widmet. Auf diese Weise geraten auch weniger 'hippe' Protagonisten wie BAP oder Westernhagen und umstrittene Genres wie der Schlager in sein Blickfeld.